Was das ok-power-Siegel auszeichnet


ok-power steht für…
guten Ökostrom
Das ok-power-Siegel zeichnet Ökostromtarife aus, deren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt und die nachweislich einen zusätzlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten. Auch faire Vertragsbedingungen sind ein wichtiges Kriterium.
Transparenz
Die Zertifizierung erfolgt nach strengen und einheitlichen Kriterien. Diese sind ebenso öffentlich wie die Namen der Kraftwerke, aus denen der Strom stammt. Das ok-power-Siegel wird jedes Jahr neu vergeben, die Einhaltung der Kriterien muss also jährlich nachgewiesen werden.
Neutralität
Die Zertifizierung wie auch das ok-power-Tarifportal sind unabhängig. Das heißt, sie werden in keinerlei Hinsicht von Anbieterinteressen, Werbung oder Provisionen beeinflusst.
Vertrauen
Mit dem ok-power-Siegel verfolgt der gemeinnützige EnergieVision e. V. bereits seit über 25 Jahren ausschließlich das Ziel, den Umwelt- und Verbraucherschutz in der Energiewirtschaft sowie die Energiewende zu fördern. Dafür sorgt u.a. ein Kriterien-Beirat mit ausgewiesenen Expert:innen der Energiewende.
Nachhaltigkeit
Das ok-power-Siegel signalisiert Verbraucher:innen, dass der zertifizierte Stromtarif garantiert zum Ausbau regenerativer Energien und zu ihrer Integration in das Stromversorgungssystem beiträgt. Sie können zudem sicher sein, dass der Anbieter finanziell nicht an Atomkraftwerken, Braunkohlekraftwerken oder neuen Steinkohlekraftwerken beteiligt ist.
Was guten Ökostrom auszeichnet
Unter Ökostrom versteht man in der Regel regenerativ erzeugten Strom aus erneuerbaren Ressourcen. Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik gehören unstrittig dazu. Dazu kommen je nach Definition Strom aus Biomasse und Erdwärme (Geothermie).

Grüner Strom trägt zur Einsparung von Emissionen bei und zielt auf eine möglichst CO2-neutrale Stromerzeugung ab. Hochwertiger Ökostrom geht noch einige Schritte weiter:
- Er verdrängt konventionell erzeugten Strom aus Atom- oder Kohlekraft vom Markt und treibt den Ausbau erneuerbarer Energien und deren Integration ins Versorgungssystem voran.
- Er fördert mit den Erlösen aus dem Ökostromtarif vielfältige sinnvolle Aktivitäten und Projekte, die die Energiewende beschleunigen und qualitativ voranbringen.
- Er stammt ausschließlich aus regenerativen Anlagen, die zudem bestimmte Umweltkriterien erfüllen, zum Beispiel
- keine Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten,
- kein Strom aus Deponiegas.
- Vom Ökostrom-Anbieter unabhängige Gutachter überprüfen und überwachen, ob diese Kriterien eingehalten werden.
Kriterien
Die Zertifizierung mit dem ok-power-Siegel steht auf zwei Säulen: Pflichtkriterien und Wahlpflichtkriterien.

Während die Pflichtkriterien vom Ökostromanbieter komplett erfüllt werden müssen, können die Wahlpflichtkriterien passend zum Engagement des Anbieters zusammengestellt werden und definieren den zusätzlichen Beitrag des Ökostromproduktes zur Energiewende.
Mit einem Klick auf die einzelnen Kriterien können Sie mehr darüber erfahren. Den vollständigen Kriterienkatalog finden Sie hier.
Pflichtkriterien

Zertifizierte Produkte müssen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Anlagen beschafft werden.
Grundsätzlich anerkennungsfähig sind Anlagen aus solarer Strahlungsenergie, Windkraft, Klärgas und Geothermie (außerhalb von Schutzgebieten).

Keine wesentlichen Beteiligungen an Atom-, Braunkohle- oder neuen Steinkohlekraftwerken:
Downstream-Beteiligung: keine mittelbare- oder unmittelbare Beteiligung von 1 Prozent oder mehr.
Upstream-Beteiligung: keine mittelbare- oder unmittelbare Beteiligung von 50 Prozent oder mehr.

Keine Mindestabnahmemenge durch den Endkunden, kein Verkauf von Mengenpaketen, keine Zahlungen per Vorkasse.

Die Ökostrom-Erzeugungsanlagen müssen ökologische Anforderungen erfüllen.
Wahlpflichtkriterien

Der Stromanbieter verpflichtet sich, mindestens 33 Prozent der vertraglich an Endkunden gelieferten Ökostrommenge aus ungeförderten und von ok-power anerkannten Neuanlagen zu beschaffen.
Dabei gelten unterschiedliche Anlagen-Altersgrenzen für einzelne Technologien wie Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik etc.
Herkunftsnachweise von EE-Anlagen, die durch Power Purchase Agreements (PPA) finanziert werden, werden entsprechend der PPA-Laufzeit länger als Neuanlagen anerkannt, technologieübergreifend jedoch maximal 8 Jahre.
Die Anlagen dürfen nicht durch das EEG oder vergleichbare Mechanismen im Ausland gefördert werden, um eine Förderung jenseits der staatlichen Förderinstrumente sicherzustellen.

Dieses Kriterium honoriert ein überdurchschnittliches Engagement des Ökostromanbieters in der Projektierung, Finanzierung und dem Betrieb neuer Erneuerbarer-Energien-Anlagen.
Mindestens 50 Prozent des zertifizierten Ökostromabsatzes müssen in neuen EE-Anlagen erzeugt werden, die vom Zertifizierungsnehmer initiiert wurden.
Außerdem muss die initiierte Strommenge mindestens 33 Prozent des Gesamtabsatzes des Stromversorgers an Haushalts- und Kleingewerbekunden entsprechen.

Erhält der Anbieter keinen Zuschlag bei der Ausschreibung, an der er mit seiner Anlage teilnimmt, kann er sich die Projektierungskosten als „Stranded Investment“ anrechnen lassen.
Dabei werden 4 Prozent der geplanten Gesamtinvestitionssumme einmalig pauschal als Projektierungskosten anerkannt.
Im Rahmen dieses Kriteriums wird das Engagement des Anbieters für die Energiewende durch die Teilnahme an Ausschreibungen gewürdigt und für die Zertifizierung anerkannt. Es muss jedoch mit anderen Kriterien kombiniert werden.

Der Stromanbieter investiert jährlich einen Förderbeitrag von 0,3 Cent je Kilowattstunde zertifiziertem Ökostrom, den er an seine Kunden abgesetzt hat.
Der Förderbeitrag fließt in innovative Projekte und Maßnahmen, die die Energiewende qualitativ verbessern und beschleunigen.
Neben einzelnen Projekten können dies auch Investitionen in ein Geschäftsfeld oder eine Abteilung sein, in dem bzw. der innovative Aktivitäten gebündelt werden.
Der EnergieVision e. V. muss die Maßnahmen oder Projekte vorab genehmigen.
Schwerpunkte für die Verwendung der Förderbeiträge sind unter anderem:
– Effizienz- und Einsparmaßnahmen
– Innovative Speichertechnologien
– Flexibilisierung im Stromsystem, wie Entwicklung & Einführung von Software
– Mieterstrommodelle & Bildungsmaßnahmen
Nach welchem „Kriterienpaket“ der Anbieter zertifiziert wird, ist in der Anbieter-Übersicht nachvollziehbar. Stromkund:innen können in jedem Fall sicher sein, dass die Umwelt von ihrem Ökostromprodukt mit ok-power-Siegel profitiert.

Kriterien-Beirat: gebündelte Expertise
Die Qualitätskriterien des ok-power-Siegels werden vom Kriterien-Beirat des EnergieVision e. V. entwickelt und beschlossen. Damit sie immer einen wirksamen Umwelteffekt erzielen, werden die Kriterien jedes Jahr aufs Neue geprüft und bei Bedarf an aktuelle Marktbedingungen oder Gesetzesänderungen angepasst.

Diplom-Ökonom, ehemaliger Geschäftsführender Gesellschafter der imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH (imug GmbH), Hannover
Diplom-Ingenieur, Gruppenleiter Energiewirtschaft und Systemanalyse des Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE, Kassel
Vorstand des EnergieVision e.V., Dipl. Geoökologe, Stv. Bereichsleiter Energie & Klimaschutz, Öko-Institut, Freiburg
Dipl.-Physiker, Leiter der Forschungsgruppe Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, Wuppertal
vertreten durch Bettina van Suntum, Dessau
Diplom-Geograf, Geschäftsführer vom HAMBURG INSTITUT (HI), Hamburg

ok-power-plus
Anbieter, die nicht nur einzelne Ökostromprodukte, sondern ihre gesamte Absatzmenge an Tarifkunden nach ok-power zertifizieren lassen, erhalten das Siegel ok-power-plus.
Aktuell sind folgende Anbieter ok-power-plus-zertifiziert:
Gemeinnützig für Transparenz im Ökostrommarkt
Hinter dem ok-power-Siegel steht der gemeinnützige Verein EnergieVision – und mit ihm die Idee, den Verbraucher- und Umweltschutz in der Energiewirtschaft stärker in den Vordergrund zu rücken. Der 2000 gegründete Verein wird gemeinsam vom Öko-Institut und der HIR Hamburg Institut Research gGmbH getragen.
Vorstand EnergieVision e. V.
Zweckgebundene Non-Profit-Arbeit
Gemeinnützig bedeutet, dass der EnergieVision e. V. nicht gewinnorientiert arbeitet und die Einnahmen ausschließlich für die gemeinnützigen Zwecke des Vereins verwendet werden: Markttransparenz in der Energiewirtschaft, speziell im Ökostrommarkt, herzustellen. Die Aktivitäten des Vereins werden über die Zertifizierungsentgelte finanziert, die Stromanbieter für die ok-power-Zertifizierung bezahlen.
Verbraucherschutz und -service
Vorrangiges Ziel ist es, Stromkund:innen eine neutrale Entscheidungshilfe für die Wahl eines Ökostromtarifs zu geben, der einen wirksamen Beitrag zur Energiewende leistet. Neben Informationen stellt EnergieVision dafür das Tarifportal zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen unabhängigen Verbraucherservice, der sowohl für Stromkund:innen als auch für Anbieter kostenlos ist.
Chancen aufzeigen – Engagement fördern
Zudem sieht EnergieVision seine Aufgabe darin, der Öffentlichkeit Chancen und Möglichkeiten aufzuzeigen, um die Energiewende über staatliche Fördermaßnahmen hinaus zu beschleunigen. Ökostromtarife sind dabei ein wichtiges Instrument, denn hier kommen Anbieter und Verbraucher zusammen und können gemeinsam zusätzliche richtungsweisende Maßnahmen für die Energiewende anstoßen. Genau dies bestätigt die ok-power-Zertifizierung und visualisiert das ok-power-Siegel.
Den aktuellen Tätigkeitsbericht des EnergieVision e.V. können Sie hier herunterladen. Informationen zum Kriterien-Beirat des EnergieVision e. V. finden Sie hier.