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Rekordzubau der Offshore-Windenergie in Europa

07. Februar 2020
 
Der Ausbau der Offshore-Windkraft hat europaweit an Fahrt gewonnen. 2019 gingen vor Europas Küsten neue Windräder mit 3.600 MW neu ans Stromnetz. Insgesamt verteilten sich diese Inbetriebnahmen auf zehn Windparks in fünf Ländern, teilte der in Brüssel ansässige Branchenverband Wind Europe mit. 
 
Demnach war 2019 ein neues Rekordjahr für die europäische Offshore-Windkraftindustrie. Die meisten dieser neuen Windparks stehen in britischen Gewässern. Insgesamt sind dies Windräder mit 1.700 MW. Deutschland steht im europäischen Vergleich mit 1.100 MW neuer Offshore-Windkraftleistung auf dem zweiten Rang vor Dänemark mit 374 MW und Belgien mit 370 MW. Aktuell verfügt Europa insgesamt über 22.000 MW installierter Offshore-Windkraftleistung.
 
Sinkende Kosten als Wachstumsfaktor
Seit 2010 sind zum einen die Projekte deutlich gewachsen von durchschnittlich 300 auf 600 MW. Zum anderen stieg auch die Kapazität der einzelnen verbauten Windräder auf durchschnittlich 7,5 MW. Als einen entscheidenden Faktor für den Rekord im Jahr 2019 stellt Wind Europe die weiter gesunkenen Kosten für Offshore-Windkraft heraus. "Die Auktionen des vergangenen Jahres, im Vereinigten Königreich und in Frankreich sowie den Niederlanden, lieferten den Verbrauchern Preise zwischen 40 und 50 Euro/MWh", resümiert der Verband. "Dies ist billiger als der Bau neuer Gas-, Kohle- oder Kernkraftwerke." Dafür, dass der Ausbau 2020 weitergeht, sorgen bereits gefällte Investitionsentscheidungen für Vorhaben im Wert von 6 Mrd. Euro, für weitere 1.400 MW.
 
Gleichwohl hofft die Branche, dass der Green Deal der EU der Offshore-Windkraft bis 2050 weitere starke Impulse gibt, die den Ausbau weit über die bisherige Rekordmarke hinaustreibt. "Die Europäische Kommission gibt an, dass Europa bis 2050 zwischen 230 und 450 Gigawatt an Offshore-Windenergie benötigt, um den Green Deal zu erfüllen", so der Verband. Dafür sei es nötig, dass in Europa bis 2030 jährlich Offshore-Windparks mit von 7.000 MW neu ans Netz kommen. Danach müssten bis 2050 weitere 18.000 MW zugebaut werden.
 
EU-Masterplan für Stromnetzanschlüsse gefordert
Die Branche formuliert Forderungen an die Politik: "Die größeren Zahlen sind machbar und erschwinglich", sagte Giles Dickson, CEO von Wind Europe. "Die neue Offshore-Windstrategie der EU im Green Deal sollte klar darlegen, wie die für 450.000 MW erforderlichen Investitionen mobilisiert werden können." So müsse ein Masterplan für Netzanschlüsse aufgelegt werden und ferner die Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der Anrainer in der Nord- und Ostsee in Sachen Offshore-Windkraft enger und intensiver werden.
 
 
Quelle: energate