ok-power-Newsletter April 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn es stimmt, dass man an Herausforderungen wächst, dann bietet auch 2021 jede Menge Wachstumsmöglichkeiten. Dies spüren wir unmittelbar bei der Pandemiebewältigung, aber auch im anhaltenden Kampf gegen den Klimawandel. Denn die angestrebten Klimaziele zu erreichen, wird zusehends schwieriger.
Doch jede Herausforderung bringt auch die Hoffnung auf Veränderung mit sich. In der Klimapolitik werden dieses Jahr viele Weichen gestellt. Bereits die ersten Schauplätze des „Superwahljahres“ haben gezeigt, dass es bei der Bundestagswahl im Herbst zu einer wesentlichen Kursänderung kommen kann. Vormals „grüne Nischenthemen“ wie das Fördern der Energiewende und ökologische Nachhaltigkeit finden längst breiten Konsens in der Gesellschaft.
Der Bezug von zertifiziertem Ökostrom ist schon seit vielen Jahren ein ebenso einfaches wie wirkungsvolles Engagement für die Energiewende. Was ok-power sowie die Ökostromanbieter, die unser Gütesiegel tragen, dafür leisten, lesen Sie auch in dieser Ausgabe unseres Newsletters.
Diese Themen erwarten Sie:
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Prokon liefert Windstrom aus eigenen Anlagen
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EWS sichert Weiterbetrieb älterer Windkraftanlagen
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Markenschutz für den Begriff Grünstrom entfällt
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Neu im ok-power-Netzwerk: Lition
Ihre Ansprechpartnerin bei Fragen und Anregungen zum Newsletter:
Philippa Kreis
kreis@ok-power.de
Tel. 040 39 10 69 89 56
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Prokon liefert Windstrom aus eigenen Anlagen
Über den neuen Stromtarif „Prokon Windstrom“ versorgt der ok-power-zertifizierte Ökostromanbieter Prokon seine Kundinnen und Kunden seit dem 1. Januar 2021 mit echtem Ökostrom, der komplett in eigenen Anlagen erzeugt wurde. Dafür hat Prokon direkte Lieferverträge mit den eigenen Windparks Schwabhausen in Thüringen und Eilsleben-Ovelgünne in Sachsen-Anhalt abgeschlossen. Statt über die Börse – wie bei gefördertem Strom über das Erneuerbare-Energien-Gesetz üblich – wird der Strom aus diesen Parks an den Energiehandel von Prokon verkauft.
Das macht Prokon zu einem der ersten Versorger in Deutschland, der Strom aus Windenergieanlagen ohne staatliche Förderung anbietet. Der Ökostromanbieter kann auf diese Weise bereits jetzt 30 Gigawattstunden garantiert aus Eigenanlagen an seine Kunden vertreiben und will diese Leistung kontinuierlich ausbauen. Mittelfristig sollen dadurch alle Privat- und Gewerbestromkunden direkt mit nachweislich selbsterzeugtem Strom beliefert werden.
Seit 5 Jahren ok-power-zertifiziert
Seine Vorreiterrolle unterstreicht Prokon mit einem Jubiläum: Die Stromtarife tragen bereits das fünfte Jahr in Folge das ok-power-plus-Siegel. Diese exklusive Auszeichnung erhalten nur Ökostromanbieter, die ausschließlich ok-power-zertifizierte Ökostromprodukte im Portfolio haben.
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EWS sichert Weiterbetrieb älterer Windkraft-Anlagen
Ein neues Leben für ältere Windräder: Der ok-power-plus-zertifizierte Ökostromanbieter EWS Elektrizitätswerke Schönau setzt auf Power-Purchase-Agreements, also direkte Lieferverträge zwischen Stromerzeuger und -abnehmer, um den rentablen Weiterbetrieb von Ü-20-Windkraftanlagen zu sichern. Insgesamt 13 ältere Windparks in ganz Deutschland, deren Weiterbetrieb durch das Ende der EEG-Vergütung bedroht war, liefern ihren regenerativ erzeugten Strom mit einer Gesamtleistung von etwa 50 MW seit Anfang 2021 direkt an die EWS Vertriebs GmbH.
Langfristige Partnerschaften für mehr Ökostrom
Die Abnahmeverträge wurden in erster Linie mit Betreibern von Einzelanlagen und Windparks geschlossen, deren Organisationsformen ein hohes Maß an Bürgerbeteiligung garantieren. Für die EWS sind diese Kooperationen ein wichtiger Baustein für eine dezentrale, bürgereigene und klimaschonende Energieversorgung der Zukunft. Auch der Strom aus den zwei größeren Windparks Ihlewitz in Sachsen-Anhalt und Littdorf in Sachsen – beides Bürgerenergieprojekte der ersten Stunden – wird direkt von den EWS abgenommen. Diese liefern insgesamt 70 Prozent der mit 50 MW unter Vertrag genommenen Leistung.
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Markenschutz für den Begriff „Grünstrom“ entfällt
Der Begriff „Grünstrom“ wird seit vielen Jahren von der Energiewirtschaft wie auch von der allgemeinen Öffentlichkeit als Synonym für Ökostrom verwendet. Bis Ende 2020 handelte es sich bei „Grünstrom“ jedoch um eine eingetragene Wortmarke. Gegen die damit einhergehenden Einschränkungen hatten sich das Ökostrom-Gütesiegel ok-power und sein Trägerverein EnergieVision e.V. juristisch gewehrt. Vorausgegangen war eine Aufforderung des Markeninhabers, die Verwendung des Begriffs auf der Website ok-power.de und somit im nicht-kommerziellen Kontext zu unterlassen. Aus Sicht von ok-power ist Grünstrom heute jedoch als Begriff des allgemeinen Sprachgebrauchs beziehungsweise als Gattungsbezeichnung zu bewerten.
Der im Sommer 2020 gestellte Antrag auf Löschung der Marke war erfolgreich. Ende 2020 wurde beim Deutschen Patent- und Markenschutzamt der Verzicht auf die Marke „Grünstrom“ durch den Markeninhaber beantragt. Das Erlöschen der Marke ist damit wirksam, so dass mit der Bezeichnung „Grünstrom“ keine markenrechtlichen Ansprüche mehr verbunden sind.
Rechtliche Klarheit für Ökostrombranche und Verbraucher
„In erster Linie wollten wir rechtliche Klarheit schaffen – für die Ökostrombranche, aber auch für die Verbraucher“, betont Dominik Seebach, Vorstand des EnergieVision e.V. Der gemeinnützige Verein hinter dem ok-power-Siegel ist dem Verbraucherschutz in der Energiebranche verpflichtet. „Deshalb war es uns wichtig, dass dieser allgemeingültige Begriff frei verwendbar ist, um über Themen rund um Ökostrom zu informieren.“
Des Weiteren ging es EnergieVision um die Interessen der rund 70 Stromanbieter und Vertriebspartner, deren Ökostromprodukte ok-power-zertifiziert sind. Für diese hat die Bezeichnung und somit die Entscheidung zur Markenlöschung ebenfalls hohe Relevanz.
Unabhängig vom Markenschutz sollte aus Sicht von ok-power auch der Begriff Grünstrom ausschließlich solchen Strom bezeichnen, der die berechtigten Erwartungen von Verbraucher*innen an einen Beitrag zur Energiewende erfüllt. Dies wird bei ok-power-zertifiziertem Strom anhand strenger Kriterien sichergestellt.