Ökostrom-Bier dank PPA
09. Januar 2020
Der belgische Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev setzt bei der Herstellung seiner Biere in Europa künftig in großem Stil auf erneuerbare Energien. Stromlieferanten werden Solarparks von Baywa Re. Der Münchner Projektierer und Direktvermarkter hat mit der Brauerei einen langfristigen Stromabnahmevertrag geschlossen.
Zehn Jahre beträgt die Laufzeit des Power Purchase Agreements (PPA), teilte Baywa Re mit. Die Solarparks, die den Strom künftig an 14 Brauereistandorte in Europa liefern sollen, finanziert und errichtet Baywa allerdings erst noch.
Konkret geht es dabei um zwei Solarparks mit zusammen 200 MW Kapazität, die bis zum 1. März 2022 in Spanien errichtet und ans Stromnetz angeschlossen werden sollen. 130 MW dieser Kapazität seien dann allein für den Strombedarf der Brauerei reserviert. Die Bauzeit will Baywa mit Ökostromzertifikaten überbrücken. Geplant sei, Zertifikate für 75 Mio. kWh aus dem Windpark "La Muela" im spanischen Saragossa an die Brauerei zu übertragen. Nach der Fertigstellung der beiden Solarparks kalkuliert Baywa damit, jährlich 250 Mio. KWh Solarstrom an Anheuser-Busch zu liefern. Das entspreche dem Bedarf von 670.000 Haushalten, rechnen die Münchner vor. Damit handele es sich um "den bislang größten PPA-Deal mit einem Industriekunden", hieß es.
Eigenes Label für Ökostrom-Biere
Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie von Anheuser-Busch Inbev ist es, die gesamte Produktion bis 2025 auf Ökostrom umzustellen. Über den PPA stellt die Brauerei zunächst die Produktion von 50 Marken der insgesamt mehr als 150 Marken grün - darunter fallen "Beck's", "Franziskaner", "Diebels", "Löwenbräu" und "Hasseröder". Der Konzern setzt auf einen Imagegewinn, der sich im operativen Geschäft niederschlagen soll. Deshalb bekommen alle mit Ökostrom hergestellten Biere ein entsprechendes Label, um "dadurch das Kaufverhalten der Verbraucher entscheidend zu beeinflussen", wie Jason Warner, Zone President für Europa des Brauereikonzerns erklärte.
Quelle: energate