Industrie verbraucht weniger Energie
23. Dezember 2019
Die Industrie in Deutschland hat im Jahr 2018 3.981 Petajoule (1.105,8 Mrd. kWh) Energie verbraucht. Das war der zweitniedrigste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Nur 2009 wurde mit 3.782 Petajoule (1.050,6 Mrd. kWh) noch weniger Energie verbraucht, wie aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht.
Gegenüber dem Vorgängerjahr 2017 sank die von der Industrie benötigte Energiemenge um 2,3 Prozent. 86 Prozent der Energie wurde auch energetisch eingesetzt, also etwa für die Strom- und Wärmeerzeugung. 14 Prozent der Energieträger wurden nicht energetisch eingesetzt, also beispielsweise, um in der chemischen Industrie Produkte wie Kraftstoffe, Düngemittel oder Kunststoffe herzustellen. Wie in den vergangenen Jahren waren die wichtigsten Energieträger in der Industrie Erdgas (30 %), Strom (22 %), Mineralöle und Mineralölprodukte (16 %) sowie Kohle (15 %).
Metall- und chemische Industrie größte Verbraucher
Größter Energieverbraucher war im Jahr 2018 die chemische Industrie mit einem Anteil von 29 Prozent, gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 22 Prozent sowie der Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 11 Prozent. Allerdings wurde in der chemischen Industrie mehr als ein Drittel der Energieträger (37 %) als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nicht energetisch eingesetzt. Ausschließlich auf die energetische Verwendung bezogen hatte die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 24 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von der chemischen Industrie mit 21 Prozent sowie der Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 11 Prozent.
Im Zehn-Jahres-Vergleich sank der energetische Verbrauch in der Industrie von 2008 auf 2018 um 4,3 Prozent. Innerhalb der Branchen ist die Entwicklung aber uneinheitlich: Während die energetische Nutzung beispielsweise im Maschinenbau (-14,0 %) und in der Herstellung von Metallerzeugnissen (-1,2 %) in diesem Zeitraum abnahm, gab es in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie (+13,6 %) sowie in der chemischen Industrie (+8,0 %) einen Anstieg.
Quelle: energate