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Erneuerbaren-Ausbau: Solar stabil - Wind lahmt

05. Juni 2020
 
Die Covid-19-Pandemie erweist sich für den Photovoltaikausbau in Deutschland auch im April nicht als Bremse. Mit rund 380 MW Neuinstallationen war dieser Monat sogar der bisher zubaustärkste des Jahres, wie aus aktuellen Angaben der Bundesnetzagentur hervorgeht. 
 
Demnach stieg die bundesweit installierte Solarstromleistung bis zum Bilanzstichtag auf 50.661 MW. Mit stabilen Zubauraten zwischen 340 und 380 MW trug das laufende Jahr dazu bisher 1.480 MW bei. Treiber im April waren einmal mehr Prosumer, die sich EEG-Anlagen auf ihre Dächer bauen ließen, ohne dafür an einer Ausschreibung teilnehmen zu müssen. Diese machten knapp 84 Prozent der Neuinstallationen aus.
 
Solardeckel soll noch im Juni fallen
Wenn das Tempo des Photovoltaikausbaus weiter stabil bleibt, knackt Deutschland in wenigen Monaten die 52.000-MW-Marke an installierter Solarstromleistung. Bislang ist gesetzlich festgeschrieben, dass danach der Vergütungsanspruch für neue EEG-Anlagen endet. Seit Mitte Mai ist nun aber klar, dass die Bundesregierung mit der Abschaffung dieses sogenannten Solardeckels ernst macht. Nach energate-Informationen soll dies noch im laufenden Monat politisch umgesetzt werden, und zwar angehängt an das Gebäudeenergiegesetz.
 
Onshore-Windzubau weiter verlangsamt
Weiterhin deutlich schleppender gestaltet sich indes der Ausbau der Onshore-Windkraft in Deutschland. Mit knapp 79 MW war der April hier der bislang schwächste Monat des Jahres. Für den Vormonat verbuchte die Bundesnetzagentur noch 90 MW Onshore-Windkraftzubau. Insgesamt gingen im laufenden Jahr 529 MW Windkraftleistung onshore neu ans Netz. Das erste Quartal trug dazu 450 MW bei. Der Trend beim Ausbau der Offshore-Windkraft geht indes wieder leicht aufwärts. Nach 6 MW im Vormonat verbucht die Bundesnetzagentur 25 MW im April. Insgesamt kamen 2020 der Statistik zufolge 180 MW offshore bis Ende April neu hinzu.

Die Windbranche führt die schwachen Zubauzahlen im April ausdrücklich nicht auf die Folgen von Covid-19 zurück. Grund seien die bekannten Hürden, die den Ausbau bereits vor Corona bremsten, betonte ein Sprecher des Branchenverbandes BWE gegenüber energate. Der Betrieb auf Baustellen konnte demnach bundesweit trotz der Covid-Beschränkungen aufrecht erhalten werden. Auch der Riss der Herstellerlieferketten sei im April noch nicht auf den Baustellen angekommen, so der Sprecher weiter.
 
 
Quelle: energate