Erneuerbare: Schleswig-Holstein gewinnt Ländervergleich
27. November 2019
Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg sind die führenden Bundesländer bei der Energiewende. Schlusslichter sind Berlin und das Saarland. So lautet das Ergebnis des Bundesländervergleichs der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), der nun zum sechsten Mal durchgeführt wurde.
Beteiligt an der Analyse waren auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Im Ergebnis habe sich gezeigt, dass in allen Bundesländern noch Verbesserungspotenzial herrsche. "Die Studie zeigt, dass es für einen erfolgreichen Fortgang der Energiewende und das Erreichen der Klimaziele noch vieler weiterer Anstrengungen in allen Bundesländern bedarf", sagte Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW. Dazu sollten die Länder ihre Gestaltungsspielräume insbesondere im Wärmesektor wesentlich stärker nutzen, so Staiß.
Die Analyse basiert auf einer Auswertung von 61 Indikatoren, die die Bereiche politische Anstrengungen, Nutzung erneuerbarer Energien sowie technologischer und wirtschaftlicher Strukturwandel berücksichtigen. Schleswig-Holstein schnitt in allen vier Bereichen gut ab und belegt damit im Gesamtranking Platz 1. Das Land zeichne sich insbesondere durch große Fortschritte bei der Nutzung der Erneuerbaren im Strombereich aus, was unter anderem auf die Windenergie zurückzuführen sei, so die AEE. Im Vorjahr erreichte das nördlichste Bundesland Rang 5, der Sprung auf Platz 1 ist der größte aller Länder im Jahresvergleich.
Schlusslichter bei Einzelindikatoren vorn
In Baden-Württemberg (Gesamtplatz: 2) loben die Institute "die vorbildliche energiepolitische Programmatik, umfassende Klimaschutz- und Ausbauziele sowie ambitionierte Maßnahmen zur Steigerung des Erneuerbaren-Anteils im Wärmebereich". Beim Kriterium "Nutzung erneuerbarer Energien" ist Bayern, das im Gesamtvergleich Rang 3 belegt, aufgrund des Engagements bei der Solar- und Bioenergie führend. Die Windenergie werde dort aber stark vernachlässigt, so die AEE. Niedersachsen (Gesamtplatz: 7) liegt in der Indikatorgruppe technologischer und wirtschaftlicher Wandel vorn, insbesondere wegen der höchsten Forschungsausgaben für Erneuerbare. Bei den industrie- und technologiepolitischen Erfolgen steht Hamburg (Gesamtplatz: 10) ganz oben. Punkten konnte der Stadtstaat bei Patentanmeldungen und den Indikatoren zur E-Mobilität.
Lobende Worte fanden die Studienautoren auch für die Schlusslichter des Rankings. Sie bewerteten beispielsweise die Politik des Landes Berlin (Gesamtplatz: 15) zur Solarenergie und E-Mobilität als gut. Sachsen (Gesamtplatz: 14) wiederum habe die höchsten Forschungsausgaben zur Systemintegration erneuerbarer Energien.
Quelle: energate