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Deutschland hat ein Zulassungsproblem

08. April 2020
 
Deutschland verliert beim Windkraftausbau den Anschluss an die europäische Spitze. "Anstelle von bergauf geht der Trend steil bergab", sagte Stefan Timm, Geschäftsführer des europäischen Windverbands Windeurope bei der Vorstellung des jährlichen Berichts "Financing and Investment Trends". 
 
Es sei wichtig, gerade in der momentanen Situation die Wirtschaft in Deutschland zu stärken. Laut Bericht beliefen sich die Investitionen in Windkraft europaweit auf 19 Mrd. Euro. Mit 13 Mrd. Euro entfiel der größte Anteil auf Onshore-Windkraftanlagen - die Gesamtleistung der damit finanzierten Windparks liegt laut Windeurope bei 10.000 MW. Weitere 33 Mrd. Euro flossen in die Refinanzierung von Windparks, den Erwerb von Windparkprojekten und andere Transaktionen.
 
Onshore-Wind als billigste Ökostromquelle
"Regierungen und Investoren haben nach wie vor großen Appetit auf Onshore-Wind, resümiert der Verband. Denn in den meisten Teilen Europas sei dies die billigste Form neuer Stromerzeugungskapazitäten. Das zeigen auch die jüngsten Auktionen in Polen, Dänemark, Griechenland, Frankreich, Italien und Litauen. Der Verband geht davon aus, dass 80 Prozent aller in den nächsten fünf Jahren hinzukommenden Windkapazitäten auf Onshore-Windenergie entfallen.
 
Spanien vor Schweden und Polen
Der europäische Spitzenreiter beim Thema Investitionen ist Spanien. 2019 finanzierte das Land mit 2,8 Mrd. Euro die meisten Onshore-Windenergieprojekte, sowohl in Bezug auf die finanzierte Kapazität als auch auf die Investitionssumme. Die nächstgrößten Investoren unter den EU-Mitgliedsstaaten waren Schweden und Polen. Deutschland habe hingegen ein Zulassungs- und Genehmigungsproblem, heißt es im Bericht weiter. Die Regeln seien zu komplex und es sei unklar, wohin sie führen - die Regierung muss die Dinge klären, um die Investoren zurückzubekommen. "2019 hätte ein Rekordjahr für Windinvestitionen in Europa werden können, wäre es nicht zu einem starken Rückgang der Neuinvestitionen in Deutschland gekommen", so der Verband.
 
Mit Blick auf die Coronapandemie fordert Windeurope die Investoren und politische Entscheidungsträger auf, die Erneuerbaren und den europäischen Green Deals als Motor für die Erholung Europas zu nutzen. "Sie schaffen Wachstum. Sie sichern Arbeitsplätze. Sie sind der Schlüssel zu unserer technologischen Führungsrolle auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft", so der Windverband. 
 
 
Quelle: energate