Mit dem Ökostrommarkt in Deutschland geht es weiter bergauf – zwar nicht exponentiell, dafür aber stetig und moderat. Zu diesem Ergebnis kommt die 18. E&M-Ökostromumfrage – wie schon in den letzten Jahren unterstützt vom EnergieVision e.V. Seit 2005 gibt es die Branchenerhebung des Fachmagazins Energie & Management, an der Umfrage 2022 haben 54 Unternehmen teilgenommen.
Demnach kann Ökostrom auf dem deutschen Strommarkt durchaus als „neues Normal“ bezeichnet werden. Neben bundesweiten Anbietern beliefern auch viele Kommunalversorger ihre Kunden (fast) nur noch mit Ökostrom.
Grünstrom als dominierende Farbe in den meisten Vertriebsportfolios: Diese Entwicklung begrüßt auch Dominik Seebach, Vorstand von Energievision e.V., dem Trägerverein des Gütesiegels ok-power – allerdings mit großem Aber: „Es hat in den Anfangsjahren durchaus den Anspruch gegeben, dass anspruchsvolle Ökostromprodukte marktführend sein sollten. Anspruchsvoll – das heißt, dass diese Produkte den Ausbau erneuerbarer Energien schnell voranbringen sollten. Es gibt nach wie vor solche Angebote, bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern haben sich diese Produkte aber leider nicht durchgesetzt.“
Dennoch hätten die Anbieter dieser Produkte viel Aufklärungsarbeit bei Verbrauchern und in der Politik geleistet. „Der Gedanke, dass Ökostromtarife vor allem mit einem Zusatznutzen Sinn ergeben, ist durchaus in den richtigen Kreisen angekommen“, sagt Dominik Seebach im Interview mit der E&M. Dies sei nach seiner Einschätzung beispielsweise an der jüngsten Erneuerbare-Energien-Richtlinie aus Brüssel und dem dazugehörenden Rechtsakt abzulesen: „Dass Wasserstoff nur dann als erneuerbar gewertet wird, wenn der Strombedarf hierfür aus wirklich zusätzlichen erneuerbaren Energien stammt, ist sicherlich ein wichtiges Ergebnis dieser Überzeugungsarbeit.“
Die Ergebnisse der diesjährigen E&M-Ökostromumfrage sind in der Printausgabe 7 der Energie & Management, erschienen am 1. Juli 2023, zu finden.
